Meistersinger Liveübertragung der Bayreuther Festspiele 2017.

„Meistersinger“ im Kino, im TV und Stream

Die Bayreuther Festspiele haben zur Premiere wieder große Strahlkraft. Im wahrsten Sinne des Wortes: „Die Meistersinger von Nürnberg“ werden mit Extra-Programm in Kinos in Deutschland, Österreich und der Schweiz übertragen; Sky-Abonnenten können die Premiere  vom heimischen Sofa aus erleben. Und: BR-Klassik bietet erstmals einen Livestream, weshalb die „Meistersinger“ in der Inszenierung von Barrie Kosky auch am Computer laufen können (Überblick am Ende des Artikels).

Für die perfekte Übertragung auf allen Kanälen sind Markus Spona als ausführender Produzent und Robert Kis, Geschäftsführer von TV Skyline, der die Übertragungswagen und alle Technik liefert, zuständig. Seit Wochen beschäftigen sie sich zusammen mit Moderator Axel Brüggemann mit den Themen. Denn wer im Kino oder via Sky zuschaut, bekommt Extra-Programm mit Interviews und Einblicken.

Meistersinger Extras

Damit haben die Macher letztes Jahr reichlich Erfahrung gesammelt. Mit der Übertragung des „Ring des Nibelungen“ wurde 2016 erstmals die gesamte Tetralogie mit Vorabend von Richard Wagner live in einem Zeitraum von sechs Tagen gesendet. Und dann gleich von den Bayreuther Festspielen. „Das war schon eine Meisterleistung“, so Robert Kiss rückblickend. Alles verlief bestens, weshalb Sky auch in diesem Jahr wieder vor Ort ist, um die Premiere „Die Meistersinger von Nürnberg“ zu übertragen, was allerdings nur die Abonnenten des Bezahlsenders sehen.

Das „Kunststück“ bei den Bayreuther Festspielen sei es, beschreibt Robert Kis, „die beiden Welten Fernsehen und Oper zusammenzukriegen“. Das bedeutet: Die Kameras dürfen nicht stören, nicht die Künstler, nicht die Zuschauer. Dazu braucht es das Vertrauen der Beteiligten, das bei den Übertragungen während der vergangenen Jahre aufgebaut wurde.

Kameras werden von außen gesteuert

TV Skyline, wird als Dienstleister für Sport-Großereignisse wie die Champions-League ebenso gebucht wie für die Übertragung von Rockkonzerten, dem Neujahreskonzert aus Wien bis hin zum ZDF-Gottesdienst. In Bayreuth ist Geschäftsführer Kis seit zehn Jahren im Einsatz. Alle Fäden laufen bei Markus Spona als ausführendem Produzenten zusammen. Seit sieben Jahren setzt er für TMT in Bayreuth die Übertragung der Aufführung in Szene, ist außerdem für die weiteren Projekte rund um die Festspiele verantwortlich. Dazu gehören der beliebte Video-Podcast, die Aufzeichnung der Kinderoper (2017: Tannhäuser) und die jeweilige Produktion der DVD nach der Premiere.

Während alle Welt am 25. Juli zuschauen kann, bekommen die Zuschauer im Festspielhaus nichts davon mit. Zusammen mit Festspielleiterin Katharina Wagner wurden Standorte für bis zu zwölf Kameras gesucht, dazu mussten eigene Halterungen entworfen und gebaut werden. Die Geräte mit Remote-Köpfen sind im Zuschauerraum aber auch im  Souffleusenkasten und den Seitenbühnen untergebracht und werden mit viel Feingefühl von den Kameraleuten im Ü-Wagen gesteuert.

50 Mikrophone im Haus verteilt

Ein entscheidendes Argument für das Liveerlebnis im Festspielhaus ist freilich die einmalige Akustik. Diesen Klang auch ins Kino bzw. ins Wohnzimmer zu bekommen „ist immer wieder neu und geheimnisvoll“, so Robert Kis und erzählt von zwei erfahrenen Tonmeistern, die bei hochwertigen Veranstaltungen wie diesen im Einsatz sind. Und das nicht erst am Premierentag. Im Vorfeld besuchen sie bereits die Orchester- und Hauptproben, kennen die Partituren, wissen also, worauf es ankommt. Rund 50 Mikrofone sind im Orchestergraben, auf und über der Bühne und im Zuschauerraum verteilt, um den perfekten Klang einzufangen. Und auch die Sänger werden extra „abgenommen“, tragen also Mikros, die geschickt in Kostümen oder Perücken eingearbeitet sind. Sollte bei einer Nahaufnahmen also wirklich so etwas wie ein Kabel oder Mikro zu sehen sein –  es dient nur dem „präsenteren Klang“ bei der Übertragung.

Rund 80 Menschen sind mit der Live-Übertragung aus Bayreuth beschäftigt. Trotz allen technischen Aufwands: Pannen können immer passieren. Markus Spona und Robert Kis erinnert sich noch daran, wie das Signal der Übertragung von „Lohengrin“ vor sechs Jahren wegen eines „unfassbaren Gewitters“ ausgefallen war und Bayreuther zum Ü-Wagen kamen um nachzufragen, was denn hier los sei.

Karten-Verlosung im Kino

Sky sendet am 25. Juli live ab 15 Uhr und berichtet bereits von der Auffahrt und dem roten Teppich. Die Kinobesucher bekommen etwas mehr Zeit – und übrigens auch ein anderes Pausenprogramm als die Sky-Zuschauer. Die Kinoübertragung beginnt zeitversetzt um 18 Uhr.

Übrigens: Die Cineasten haben die Chance, im nächsten Jahr bei der Premiere tatsächlich zu den knapp 2000 zu gehören, die die Premiere im Festspielhaus erleben. Im Pausenprogramm des Kinos wird Festspielleiterin Katharina Wagner eine(n) glücklichen Gewinner(in) von zwei Freikarten für die Premierenvorstellung von „Lohengrin“ am 25. Juli 2018 verkünden.  Zu gewinnen sind außerdem Tickets für eine Vorstellung von „Der fliegende Holländer“ 2018.

Für die Teilnahme am Gewinnspiel müssen sich die Kinobesucher unter http://www.wagner-im-kino.de/gewinnspiel registrieren.

Was man sonst noch über die Kinoübertragung wissen muss, welche Kinos mitmachen: www.wagner-im-kino.de

Weitere Übertragungen

3Sat zeigt die „Meistersinger von Nürnberg“ von den Bayreuther Festspielen am 28. Juli  um 20.15 Uhr.

Zum Livestream von BR-Klassik: https://www.br-klassik.de/concert/ausstrahlung-1085164.html

Außerdem überträgt BR-Klassik im Radio von den Bayreuther Festspielen am 25. Juli sowie 26. Juli: Tristan und Isolde; 29. Juli: Rheingold, 6. August, Walküre; 15. August Siegfried; 19. August. Götterdämmerung; 26. August: Parsifal

Beitragsbild: © Markus Spona

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