Thielemann-Ring 2018 in Dresden

Wieder ein Thielemann-Ring – aber in Dresden

Christian Thielemann dirigiert wieder einen kompletten „Ring des Nibelungen“. Das erste Mal überhaupt an der Semperoper Dresden, wo er die Sächsische Staatskapelle als Chefdirigent leitet. 2018 ist es so weit – im ersten „Ring“-freien Jahr von Bayreuth. Wenn sich der Meister Wagners Mammut-Werks annimmt, ist die Nachfrage gigantisch. Schon nach dem ersten Vorverkaufstag meldet die Semperoper „ausverkauft“ für den Thielemann-Ring, der 2018 zweimal auf dem Spielplan steht.

Thielemann-Ring am ersten Tag ausverkauft

Insgesamt hatte Christian Thielemann (Bild oben: © Matthias Creutziger) den kompletten Ring lange Zeit beiseite gelegt. Wenn, gab’s Häppchen daraus, also Aufführungen einzelner Ring-Werke. Ansonsten findet sich der letzte Ring-Auftritt im November 2011 an der Wiener Staatsoper inklusive nachfolgender CD-Veröffentlichung. Ebenfalls als CD erschienen ist der Thielemann-Ring aus Bayreuth. Bei den Bayreuther Festspielen leitete er Richard Wagners Tetralogie von 2006 bis 2010.

Als diese Woche (25. Januar 2017) an der Dresdner Schinkelwache der Vorverkauf für den Thielemann-Ring startete, war die Schlange immens, der Andrang im Internet ebenso. Heute Mittag (26. Januar) versendet schließlich die Semperoper Dresden die Mitteilung und jubelt: „Binnen eines Tages sind im Vorverkauf die Karten für beide Aufführungsserien verkauft worden.“

Vielleicht gibt’s im März, wenn die Semperoper offiziell mit dem Ticketverkauf für die nächste Saison beginnt, noch „einzelne Restkarten“. Die Dresdner Ring-Termine: 13., 14., 18 und 20. Januar 2018; Rheingold, Walküre, Siegfried und Götterdämmerung stehen außerdem am 29. und 30. Januar sowie 1. und 4. Februar 2018 auf dem Spielplan.

Besetzung bekannt aus Bayreuth

Bei der Besetzung, die nur in kleinen Teilen bekannt gegeben wird, handelt es sich um wohlklingende Namen, die wir aus Bayreuth kennen: Petra Lang soll Brünnhilde singen, Christa Mayer Erda, genannt, aber ohne Partien, werden Andreas Schager, Albert Dohmen, der im Castorf Ring bei den Bayreuther Festspielen in diesem Jahr noch einmal als Alberich auftreten wird und im letzten Bayreuther Thielemann-Ring als Wotan gefeiert wurde, sowie Georg Zeppenfeld, im aktuellen Dresdner-„Siegfried“ Fafner.

Ring-Inszenierung von 2001

Regie-Experimente gibt es nicht, wenn Christian Thielemann am Pult steht. Die Semperoper setzt in diesem Fall auf Bewährtes und bleibt bei der Inszenierung von Willy Decker aus dem Jahr 2001. Decker schuf hier in einem Bühnenkosmos ein Theater auf dem Theater: Der Kampf um den Ring der Macht wird zur Kulisse, vor der das Göttergeschlecht seinem Untergang entgegenstrebt, um die Utopie eines neuen, unabhängig agierenden Menschengeschlechtes erstehen zu lassen.

Wer das Glück hat, Karten für einen der beiden Ring-Zyklen in Dresden zu ergattern, kann sich gegenüber den Bayreuther Festspielen und auch anderen großen Festivals hier  nachgerade über Schnäppchen freuen: die teuersten Karten kosten 502,50 Euro für den gesamten Zyklus, die günstigsten sind für 237,50 Euro zu haben. Wenn’s denn noch welche gäbe.

Thielemann und Wagner sind einfach eine begehrte Kombination: Zurzeit ist der Stardirigent bei „Siegfried“, ebenfalls in Dresden, zu erleben (noch 26. und 29. Januar, Restkarten) und bei den Osterfestspielen in Salzburg 2017 steht er bei der „Walküre“ am Pult.  Es wird eine Homage an seinen Förderer Herbert von Karajan. Als „Re-Kreation“ der Produktion von 1967 ist „Walküre“ 50 Jahre später erneut im  Bühnenbild von Günther Schneider-Siemssen und einer Neuinszenierung von Vera Nemirova zu sehen. Karten dafür sind allerdings ziemlich teuer und zurzeit nur im Abonnement zu haben. (www.osterfestspiele-salzburg.at)

Mehr Infos über die Vorstellungen an der Semperoper Dresden: www.semperoper.de

Thielemann in Bayreuth

Und natürlich ist Christian Thielemann als Musikdirektor der Bayreuther Festspiele auch die nächsten Jahre feste Größe. 2017 leitet er wieder Tristan und Isolde in der Regie von Katharina Wagner; 2018 soll er die Lohengrin-Premiere leiten, womit er den gesamten Wagner-Kanon in Bayreuth dirigiert hätte. Der Ring des Nibelungen in der Regie von Frank Castorf wird 2017 das letzte Mal gezeigt. Dann ist Ring-Pause bis 2020. Bislang wird Andris Nelsons als Dirigent gesetzt – aber wer weiß…

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