Vorfreude: Die Generalproben haben begonnen. Wenn ab 25. Juli die Flagge am Festspielhaus weht, ist wieder Festspielzeit. © Ehm-Klier

Festspiele 2016: Jetzt kann bestellt werden

So zackig waren die Bayreuther Festspiele noch nie: Am Eröffnungstag wurde die Besetzungsliste 2016 veröffentlicht (zum Vergleich: die Besetzungen 2015 wurden offiziell erst im Mai 2015 bekannt gegeben); ab dieser Woche beginnt auch schon der Kartenvorverkauf. Die Bestellscheine werden in Bayreuth eingetütet und in alle Welt verschickt. Das heißt: „Zu Weihnachten dürfte bekannt sein, ob man Karten bekommen hat“, so Peter Emmerich, Pressesprecher der Bayreuther Festspiele auf unsere Nachfrage. Und auch die die Daten sind schon fix. Hier sind sie: Spielplan Bayreuther Festspiele 2016

Postbestellung ist Kult

Nicht jeder Opernfreund ist begeistert im Internet unterwegs. Und die Postbestellung bei den Bayreuther Festspielen ist auch irgendwie Kult. Darum bleibt das Relikt erhalten, einen Bestellschein abzuschicken und zu warten. Wer schon — erfolglos — Karten auf dem traditionellen Weg geordert hat, bekommt zuverlässig auch in der nächsten Saison wieder den Bestellschein von den Bayreuther Festspielen zugeschickt, füllt ihn aus und sendet ihn zurück. Entgegen früherer Gepflogenheiten machen sich die Mitarbeiter der Festspiele aber schon in der laufenden Saison an die Arbeit. Ab dieser Woche sollen die Bestellungen möglich sein, kündigt Pressesprecher Emmerich an.

Karten als Weihnachtsgeschenk

Das ist der Grund, warum auch die Besetzungsliste bereits bekannt gegeben wurde. Schließlich mögen immer weniger Leute die Katze im Sack kaufen. Das ist auch Katharina Wagner, demnächst alleinige Chefin der Bayreuther Festspiele, bewusst, weshalb sie darauf drängte, die Besetzung 2016 frühzeitig bekannt zu geben. So kam es. Am Eröffnungstag, 25. Juli, war die Liste auf der Homepage zu finden, wenngleich etwas umständlich im Bereich „Presse“. Unbesetzt sind lediglich noch Isolde und Kundry (Parsifal), „die Verhandlungen laufen“, sagt Peter Emmerich. Aber solange Verträge nicht unterschrieben sind, werden Namen auch nicht genannt.

festspieleblog.de hatte die Besetzungen gleich unter die Lupe genommen, hier geht’s zum Beitrag. Und hier zur offiziellen Mitteilung der Bayreuther Festspiele.

Bearbeitet werden die Kartenbestellungen für 2016 ab dem 14. September. Dann dauert’s: „Bis alles erfasst und bearbeitet ist, das nimmt natürlich Zeit in Anspruch“, sagt Pressesprecher Peter Emmerich. Die Zusagen — in Form von Rechnungen — sollten jedoch bis Weihnachten verschickt sein. Absagen gibt es zum Leidwesen mancher Traditionalisten nicht mehr — aufwendig und teuer —, sondern nur die Rechnung. Sollte die bis zum 15. Januar nicht eingetroffen sein, hat’s mit der Zuteilung nicht geklappt.

Es weht offensichtlich frischer Wind bei den Bayreuther Festspielen, die bis vor zwei Jahren noch in guten alten Zeiten lebten, in denen der Wagnerianer geduldig fast bis Ostern der Karten-Botschaft harrte. Im Jubiläumsjahr 2013 wurden die Tickets für die Frühwerke schon übers Internet angeboten. Dann gingen auch die Karten für eine komplette Vorstellung der „richtigen“ Festspiele erstmals ins Internet.  Seit dieser Saison hat verkaufstechnisch die Neuzeit begonnen. Die Hälfte des verfügbaren Kartenkontingents kann ohne Wartezeit und spontan auf www.bayreuther-festspiele.de geordert werden. Das klappte diesmal sehr gut — und der Online-Auftritt sah überdies professionell und übersichtlich aus, man wusste anhand der virtuellen Schlange vor dem Kartenbüro sogar, wie lange man sich noch gedulden muss. So soll’s auch nächstes Jahr sein:  „Wenn die herkömmliche Bestellung nicht klappt, bleibt als zweite Chance das Internet“, so Peter Emmerich.

Online-Verkauf ab 31. Januar

Die Online-Pforten öffnen am 31. Januar. Wie viele Karten hier angeboten werden, ist nicht exakt festgelegt, „es dürfte in sich in etwa in der Größenordnung dieses Jahres bewegen“, kündigt Emmerich an. Rund 19 000 Tickets waren am 1. Februar 2015 angeboten und zum Großteil auch verkauft worden. Derzeit hat das Online-Ticketbüro übrigens zwar geöffnet, doch alle Vorstellungen sind ausverkauft.

Premiere mit Parsifal

Bei 30 Vorstellungen pro Saison und knapp 2000 Plätzen stehen insgesamt gut 59 000 Plätze zur Verfügung. Allerdings gibt es Kontingente, die fix vergeben werden, zum Beispiel an die Gesellschaft der Freunde von Bayreuth, die die Karten übrigens nicht geschenkt bekommt. Als Gegenleistung für ihre großzügige Förderung der Festspiele darf die GdF die Tickets erwerben und an ihre Mitglieder weiter verkaufen. Gratiskarten gibt es indes stets für die Stipendiaten der Richard-Wagner-Stiftung, für Solisten und akkreditierte Journalisten. Insgesamt waren es in diesem Jahr rund 16 000 Tickets, die wegen dieser Kontingente nicht in den freien Verkauf kamen.

„Lohengrin“ steht nächstes Jahr bekannter maßen nicht mehr auf dem Spielplan. Premiere feiert am 25. Juli 2016 „Parsifal“ in der Regie von Uwe Eric Laufenberg, der übrigens auch in der vergangenen Premierenwoche schon auf dem Hügel gesichtet wurde.

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