Erstmals als Alberich 2014: Oleg Bryjak (links). Der Bassbariton kam bei der Flugzeugkatastrophe in den französischen Alpen ums Leben. Foto: Enrico Nawrath, Bayreuther Festspiele

Flugzeug-Katastrophe erschüttert die Festspiele

Erstmals als Alberich 2014: Oleg Bryjak (links). Der Bassbariton kam bei der Flugzeugkatastrophe in den französischen Alpen ums Leben. Foto: Enrico Nawrath, Bayreuther Festspiele

Der Absturz der Germanwings-Maschine am 23. März in den französischen Alpen hat die Bayreuther Festspiele schwer getroffen. Schwerer, als man annehmen mag. Bassbariton Oleg Bryjak (links im Bild in „Rheingold“ 2014 mit Norbert Ernst und Wolfgang Koch; F: Enrico Nawrath) und Altistin Maria Radner waren unter den 150 Opfern des Todesflugs. Beide waren für die Bayreuther Festspiele 2015 engagiert.

Dass zwei Mitwirkende bei dieser Flugzeug-Katastrophe ums Leben kamen, ist natürlich dramatisch. Doch in der Regel herrscht nach solch schlimmen Nachrichten schnell die Devise: The show must go an.

Nicht so im Festspielhaus in Bayreuth, wo man angesichts dieser tragischen Todesfälle nicht zur Tagesordnung übergehen mag. Die Festspielleiterinnen Eva Wagner-Pasquier und Katharina Wagner zeigen sich tief erschüttert und kondolieren auf der Homepage der Festspiele den Angehörigen der Toten dieses Unglücksfluges.

Über eine Ersatzbesetzung mag man nicht reden, wie die Nachfrage in der Pressestelle bei Peter Emmerich diese Woche ergab.

Maria Radner hätte als Rheintochter Floßhilde und 1. Norn dieses Jahr ihr Bayreuth-Debüt geben sollen. Die Altistin aus Düsseldorf hatte sich bereits als Stipendiatin des Richard-Wagner-Verbands in Bayreuth aufgehalten. Ihre Engagements — darunter auch in Barcelona — ließen  auf eine vielversprechende Karriere schließen. Die knapp 34-jährige Sängerin war in Begleitung ihres Lebensgefährten und ihres zweijährigen Sohns Felix in der Unglücksmaschine.

Olge Bryjak begeisterte erstmals im Vorjahr als Alberich im „Ring“. Ironie des Schicksals. Er war megakurzfristig, erst nach der Bühnenhauptprobe, engagiert worden. Zum Unmut von Regisseur Frank Castorf. Über die Gründe des kurzfristigen Wechsels wurde nur spekuliert. Regisseur Castorf war jedenfalls ziemlich sauer, wie in Interviews zu lesen bzw. zu hören war. Doch in diesem Jahr sollte alles besser sein: Oleg Bryjak, vom Publikum und Teilen der Kritik gefeiert, war fest als Alberich in Bayreuth gesetzt.

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