Die Bayreuther Festspiele werden 2020 ebenfalls Opfer der Coronakrise. Heute (31. März) Abend wurde das sechswöchige Festspiel abgesagt. Es ist das erste Mal seit dem Beginn von Neu-Bayreuth 1951, dass keine Bayreuther Festspiele stattfinden werden.
Die Pressemitteilung
Hier die offizielle Mitteilung von heute Abend, 18.10 Uhr:
Angesichts der bereits jetzt eingetretenen Auswirkungen der Corona-Krise auf den Betrieb der Bayreuther Festspiele GmbH bedauern Geschäftsführung und die Gesellschafter der Bayreuther Festspiele GmbH – die Bundesrepublik Deutschland, der Freistaat Bayern, die Stadt Bayreuth und die Gesellschaft der Freunde von Bayreuth e.V. – , dass die Bayreuther Festspiele 2020 im kommenden Sommer ausgesetzt werden müssen. Dadurch müssen die nachfolgenden Festspieljahrgänge umdisponiert werden. In der Saison 2021 werden neben der vorgesehenen Neuproduktion `Der fliegende Holländer` die Wiederaufnahmen `Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg`, `Die Meistersinger von Nürnberg`, `Lohengrin` und 3 konzertante Aufführungen `Die Walküre` auf dem Spielplan stehen. Die für diese Saison geplante Neuproduktion `Der Ring des Nibelungen` kann aus Gründen der Probenplanung voraussichtlich erst im Jahr 2022 Premiere feiern.
Grundsätzlich bleiben die bereits für 2020 gekauften Karten für die Festspiele 2021 gültig. Zur Klärung der Modalitäten bezüglich konkreter Termine etc. wird das Kartenbüro in den kommenden Wochen alle Kartenkäufer der Festspiele 2020 kontaktieren.
Bayerns Kunstminister Bernd Sibler betont: „Als begeisterter Anhänger der Bayreuther Festspiele und der ausdrucksstarken Musik Richard Wagners bedauere ich es sehr, dass wir dieses Jahr nicht in den Genuss der Aufführungen auf dem Grünen Hügel kommen. Für das kulturelle Leben ist der Ausfall ein herber Verlust. Die lange Festspieltradition hat im bayerischen Kulturstaat einen hohen Stellenwert.“
Man musste leider mit diesem Schritt rechnen, denn die 2020 sollte ein neuer Ring geschmiedet werden, von Valentin Schwarz als Regisseur und Pietari Inkinen als musikalischem Leiter. Die Probenzeit für dieses Mamutwerk für vier Abende wurde ohnehin schon als sportlich angesehen (siehe unseren Bericht „Der Bayreuther Ring 2020 und die Proben“„Der Bayreuther Ring 2020 und die Proben“) Wenn nun Künstler aus aller Welt zur Probe anreisen sollen, und das spätestens im Juni, lässt sich ausrechnen, dass das nicht funktionieren kann.
2022 sollte eigentlich ein neuer „Parsifal“ auf dem Spielplan stehen, ein Jahr darauf „Tristan und Isolde“. Corona schmeißt wohl weltweit die langfristigen Opern-Planungen, die zum Teil über fünf Jahre und mehr reichen, über den Haufen. Aber in Tagen wie diesen ist das leider nicht das größte Problem.