Die Premiere von „Lohengrin“ 2018 bei den Bayreuther Festspielen ist gerettet: Wie heute (4. Juli) mitgeteilt wird, übernimmt der polnische Startenor Piotr Beczala die Titelpartie in der diesjährigen Eröffnungspremiere der Bayreuther Festspiele. Piotr Beczala ist regelmäßiger, gefeierter Gast an allen großen Bühnen der Welt. 2016 debütierte er als umjubelter Lohengrin in Dresden zusammen mit Anna Netrebko als Elsa (Bild oben, © Semperoper Dresden, © Daniel Koch), ebenfalls unter dem Dirigat von Christian Thielemann.
Damit ist fünf Tage nach dem Absprung von Roberto Alagna eine durchaus als ebenbürtig zu bezeichnende Lösung gefunden. Auch auf der Facebook-Seite von festspieleblog.de hatten sich viele Leser Beczala als neuen Bayreuther Lohengrin gewünscht.
Wie die Bayreuther Festspiele mitteilen, danken sie allen Institutionen, „die durch ihre großzügige Unterstützung und kurzfristige Kooperation die Mitwirkung Piotr Beczalas bei den Bayreuther Festspielen ermöglichen, insbesondere dem Tanglewood Music Festival“.
Über Piotr Beczala
Von Publikum und Kritikern gleichermaßen gefeiert, ist Piotr Beczala einer der gefragtesten Tenöre unserer Zeit und regelmäßiger Gast an den bedeutendsten Opernhäusern der Welt.
Die Spielzeit 17/18 eröffnet Piotr Beczala als Riccardo in Un Ballo in Maschera am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, bevor er als Maurizio (Adriana Lecouvreur) an die Wiener Staatsoper, an die Münchner Staatsoper als Edgardo (Lucia di Lammermoor) und an die Staatsoper Unter den Linden als Rodolfo (La Bohème) zurückkehrt. Zu weiteren Höhepunkten der Saison zählen u.a. Carmen an der Wiener Staatsoper, Luisa Miller (Rodolfo) an der Metropolitan Opera in New York, Werther am Opernhaus Zürich, sowie die Wiederaufnahme Franz Lehárs Das Land des Lächelns als Prinz Sou-Chong. Außerdem ist Piotr Beczala in Liederabenden u.a. in New York, Chicago, Paris, München und in Schwarzenberg zu hören. Seit seinem Debüt als Duca 2006 ist Piotr Beczala regelmäßiger Gast an der Metropolitan Opera. Hier sang er seither Lenski (Eugen Onegin), Prinz (Rusalka), Edgardo (Lucia di Lammermoor), Rodolfo (La Bohème), Vaudémont (Iolanta), Riccardo sowie die Titelpartien in Roméo et Juliette und Faust. 2011 begleitete er die Met nach Japan und gab 2012 sein Rollendebüt als des Grieux in Massenets Manon.
Auch an den Staatsopern in München und Wien sowie der Mailänder Scala ist der Tenor regelmäßig zu erleben. Bei den Münchner Festspielen war er zuletzt als Riccardo zu hören, in Wien u.a. Piotr Beczala gastierte u.a. bereits am Royal Opera House Covent Garden, dem Gran Teatre del Liceu, der San Francisco Opera, an der Nederlandse Opera, dem Théâtre de la Monnaie Brüssel, der Deutschen Oper Berlin, der Staatsoper Unter den Linden, dem Grand Théâtre de Genève, dem Teatr Wielki Warschau, dem Mariinsky Theater in St. Petersburg sowie bei den Salzburger Festspielen, wo er zuletzt u.a. als Rodolfo, Vaudemont, Faust und als Werther zu hören war. 2015 gab er an der Seite von Anna Netrebko sein Debüt als Lohengrin an der Semperoper Dresden unter der musikalischen Leitung von Christian Thielemann. Wir waren damals dabei, hier geht’s zum Bericht über Lohengrin in Dresden
Zusätzlich zu seiner Opernkarriere ist Piotr Beczala ein gefragter Konzert- und Liedsänger. 2011 und 2012 wirkte er bei den Silvesterkonzerten in der Semperoper Dresden unter der Leitung von Christian Thielemann mit. Weitere Konzertauftritte führten ihn u.a. nach Baden-Baden, Amsterdam, Madrid, Budapest, Wien, Mailand und in den Oman.
Piotr Beczala wurde in Czechowice-Dziedzice in Südpolen geboren und studierte an der Musikakademie in Katowice, wo er von berühmten Sängern wie Pavel Lisitsian und Sena Jurinac unterrichtet wurde.
Piotr Beczala ist auf dutzenden CDs und DVDs mit einem breitgefächerten Repertoire repräsentiert und veröffentlichte drei Solo-Alben bei Orfeo. Seit 2012 ist er Exklusivkünstler der Deutschen Grammophon, die 2013 sein erstes Album „Mein ganzes Herz“ veröffentlichte, dem 2015 das zweite Album „The French Collection“ folgte. 2014 erhielt er den ECHO Klassik als „Sänger des Jahres“.