Die Fahne mit dem großen W weht schon auf dem Dach des Bayreuther Festspielhauses. Damit ist die Festspielzeit einen Tag früher eröffnet und die traditionelle Pressekonferenz fand ebenfalls einen Tag früher statt als gewohnt. Und da gibt’s Neues für 2018. Festspielleiterin Katharina Wagner verkündete einige Neuigkeiten bzw. große Namen zum Beispiel Anja Harteros und Placido Domingo.
Harteros als Elsa
Neuigkeit Nummer eins: Da ist der Lohengrin, mit dem Christian Thielemann nächstes Jahr den „Bayreuther Kanon“ vollendet, damit also alle zehn Wagner-Opern bei den Bayreuther Festspielen dirigiert hat.
Nach Roberto Alagna in der Titelpartie des Lohengrin ist nun auch der Name der Elsa offiziell bekannt: Es ist Anja Harteros. Die Festspielleiterin bestätigte außerdem die Rückkehr von Waldtraud Meier als Ortrud.
Domingo dirigiert Walküre
Und: Der „Ring des Nibelungen“ ist doch noch nicht ganz beendet. Die „Walküre“ steht bei den Bayreuther Festspielen steht 2018 noch dreimal auf dem Programm. Es dirigiert: Placido Domingo, der Startenor ist Generaldirektor der Oper von Los Angeles und mittlerweile am Pult großer Häuser erfolgreich. Gezeigt wird die Walküre 2018 in der aktuellen Inszenierung von Frank Castorf.
Bychkow dirigiert 2018 Parsifal
Einen Wechsel wird es 2018 im Orchestergraben bei Parsifal geben: Nach zwei Jahren und dem Festakt am 24. Juli wird Hartmut Haenchen nächstes Jahr nicht mehr zurückkehren. Der russische Stardirigent Semyon Bychkow übernimmt.
Auf die Frage eines Journalistenkollegen, ob es denn im Hinblick auf 2019/20 schon Neues gebe, lächelte Katharina Wagner – und verriet nichts. Der Namen waren bereits genug gefallen.
Denn zunächst gilt’s der Gegenwart – das heißt: der Neuproduktion 2017, „Die Meistersinger von Nürnberg“. Regisseur Barrie Kosky sprach davon, dass er eigentlich den Geist von „Cosima und Richard“ in Bayreuth erwartet hatte. „Aber sie waren doch nicht da“, scherzte er gut gelaunt und schwärmte von der zweimonatigen Probenzeit und sprach von „der Freude, mit dem Team hier zu arbeiten“.
Festspielleiterin Katharina Wagner sprach bei dieser Gelegenheit ihren besonderen Dank allen Sponoren aus, ohne die die Umsetzung des Projekts „Wagner für Kinder“, also der Kinderoper, oder die Meisterkurse Gesang (2017 geleitet von Kammersänger Stephen Gould) und Dirigieren nicht möglich wären. Und nun freue sie sich auf die Festspielzeit, betonte sie und hob die Leistungen sämtlicher Künstler sowie ausdrücklich des technischen Personals hervor, ohne die keine der Vorstellungen so reibungslos über die Bühne gehen können.
Neu: Diskurs Bayreuth
Neu ist in diesem Jahr die Gesprächs- und Konzertreihe „Diskurs“, die Kuratorin Dr. Marie Luise Maintz vorstellte. Diese Veranstaltungsreihe soll ebenfalls in Zukunft fortgesetzt werden und dabei die Rolle Wagners bzw. seiner Nachkommen im Nationalsozialismus in den Mittelpunkt stellen. Die Auftaktveranstaltung bildet ein zweitätiges Symposium im Haus Wahnfried. Während der Festspielzeit gibt es darüber hinaus Konzerte in der Reihe. Hier geht es zum Programm von Diskurs.
Sanierung bis 2026
Wie’s nach einem Jahr Pause mit der Sanierung des Festspielhauses weitergeht, darüber sprach Geschäftsführer Holger von Berg. Demnach sollen schon am 29. August, also am Tag nach Ende der Festspiele, wieder Bauarbeiter anrücken. Im nächsten Bauabschnitt werden die weiteren Fassadenteile sowie der Bühnenturm saniert. Kosten: rund 6 Millionen Euro. Insgesamt stehen für die Generalsanierung des Festspielhauses 30 Millionen Euro zur Verfügung, so von Berg. Im ersten Abschnitt wurden 2,84 Millionen investiert. Zum nächsten großen Jubiläum soll das Festspielhaus und seine Umgebung komplett saniert sein. Das ist dann 2026, die Bayreuther Festspiele werden dann 150 Jahre alt.
Bild: Bei der Pressekonferenz am 24. Juli 2017 in der neuen „Ring-Lounge“: Festspielleiterin Katharina Wagner, Geschäftsführer Holger von Berg, Diskurs-Kuratorin Dr. Marie Luise Maintz und Meistersinger-Regisseur Barrie Kosky.
1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort
Wenn die „Walküre“ Domingo dirigieren soll dan schlage ich den Barenboin als Siegmund…