Es war eine so schöne Geste: Als ich das erste Mal zu den Festspielen nach Bayreuth kam, das Auto auf dem Parkplatz am Festspielhaus abstellte, um neugierig eine erste Runde ums Haus zu machen, suchte ich erst einmal nach dem Parkautomaten – vergeblich. Ein netter Empfang, dachte ich. Und auch, dass man am Abend nicht gleich wie eine Melkkuh abkassiert wird, fand ich äußerst freundlich von dieser Stadt.
Seit diesem Jahr haben sich die Zeiten verändert: Jetzt wird eine Parkplatzgeführ fällig: „Macht 5 Euro“, heißt’s, wenn man zur Vorstellung fährt. Die haben’s ja, hört man dauernd als Erklärung. Und anderswo wird das ja auch verlangt. Schon wahr: Anderswo (z. B. in Salzburg oder München) ist das Parken in der Tiefgarage Jahr und Tag und grundsätzlich kostenpflichtig, nicht nur wenn scheinbar zahlungskräftiges Publikum zum Zwecke des Kulturgenusses in die Stadt kommt. Festspielbesucher bekommen in Salzburg am Eingang des Festspielhauses sogar ein vergünstigtes Ticket. Das nennt man Willkommenskultur.
Hier ein paar Vorschläge, wo man auch kassieren könnte: Picknick im Park (weil die Gastronomie Umsätze entgehen und die Mülleimer sich füllen), tagsüber beim bloßen von-außen-Anschauen des Festspielhauses, Kneipp-Kur in der ersten Pause (in der zweiten ist schon zu).
Wer bietet mehr? Und was sagen die „Vermögenden“ zur neuen Parkplatzkultur? festspieleblog.de ist neugierig auf die Meinungen.
1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort
Ehrlich gesagt finde ich 5 EUR mehr als fair. Ich mag die „Kostenloskultur“, die eine sehr deutsche Erscheinung ist, nicht besonders. Wer Auto hat, soll auch dafür bezahlen, wenn er es parkt. Und gerade am Grünen Hügel wird man eher überdurchschnittlich viele Leute antreffen, die kein Problem mit 5 EUR pro Oper haben.